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Jüdenberger Weihnachtsbotschaft
Kreistagsbeschluss: Neben den Städten Oranienbaum-Wörlitz und Gräfenhainichen hat nun auch der Kreistag des Landkreises Wittenberg gegen die geplante Mülldeponie politisch Stellung bezogen. Der Kreistag stellt sich eindeutig gegen die Planung und Errichtung einer derartigen Anlage auf der Kippe Jüdenberg bei Ferropolis. Das will der Landrat in die Bewertungen im Planfeststellungsverfahren einbeziehen.Natürlich ist die Deponie damit nicht vom Tisch. Wir erarbeiten weitere Fakten und Argumente, die das Deponievorhaben grundsätzlich verhindern können.
Spendenaufruf: Wir möchten das Verfahren um die geplante Mülldeponie transparent gestalten. Dazu benötigen wir Informationen, die wir kostenpflichtig beim Landkreis anfordern müssen. Auch wenn das Umweltinformationsgesetz (UIG) freien Zugang zu Umweltinformationen schaffen soll, fallen doch Kosten zwischen 50 und 540 Euro pro Anfrage nach UIG an.Ihr alle könnt uns helfen und uns und unser Vorhaben, die Deponie zu verhindern, unterstützen!Bitte spendet für „Natur auf der Kippe“! Per PayPal auf unserer Website www.aufderkippe.org oder per Überweisung - siehe unser schicker Flyer.
Vertreter des Vereins "Natur auf der Kippe" e.V. und des Bürgernetzwerks „Wir-für-Sachsen-Anhalt“ setzen sich am 30.09.2020 vor dem Landtag Sachsen-Anhalt für eine konsequente Umsetzung des Abfallwirtschaftsplans ein.Wir fordern u.a.:Deponieprojekte können nur auf geeigneten Flächen errichtet werden! Keine weiteren Deponien in Sachsen-Anhalt für importierte Abfälle!Abfallwirtschaft ist Teil der Daseinsvorsorge und nicht ein lukratives Geschäft! Hier ein Fazit der Veranstaltung.
Absage des Aktionstages
Seid dabei bei den Müllspaziergängen vom 13.09.2020 bis 18.09.2020 um jeweils 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Interessierte aus Politik, Bevölkerung und Wirtschaft sind eingeladen, uns bei den Müllspaziergängen entlang des Ufers unseres Gremminer Sees zahlreich zu begleiten. Genießt unsere Heimat und helft ihr, sauber zu bleiben 😉 Informationen unter https://aufderkippe.org/termine/
Am 26.06. hat uns der Autor Michael Billig (“Schwarz. Rot. Müll.”) auf Ferropolis besucht. Im Autokino berichtete er über die schmutzigen Praktiken der deutschen Müllmafia.
Am 5.6. haben wir einen Eimer-Flashmob entlang der Jüdenberger Hauptstraße organisiert, um auf dis Gefährdung unseres Trinkwassers durch eine Deponie aufmerksam zu machen- wir haben am Ende knapp 650 Eimer gezählt- einfach Hammer! Sogar der MDR berichtete von unserer Aktion.
In Sachsen-Anhalt ist die Deponie Jüdenberg nicht die einzige geplante Mülldeponie der privatwirtschaftlichen Abfallfirmen.In Roitzsch türmt sich ein riesiger Müllberg, die Bürgerinitiative Roitzsch wehrt sich seit Jahren gegen die Erweiterung und den Ausbau der bestehenden Deponie (siehe: https://www.mz-web.de/bitterfeld/protest-gegen-deponie-roitzscher-buerger-kaempfen-seit-zehn-jahren-um-einen-konsens-36591820). Die Bürgerinitiativen Roitzsch, Beuna, Ballenstedt, Teutschenthal, Aderstedt und Jüdenberg haben sich in dem gemeinsamen Netzwerk „Wir für Sachsen-Anhalt“ zusammengeschlossen, um sich gegen die Errichtung neuer Mülldeponien zu wehren, da kein zusätzlicher Deponiebedarf in Sachsen-Anhalt besteht (Abfallwirtschaftsplan Sachsen-Anhalt 2017). Ihr Anliegen hat das Netzwerk „Wir für Sachsen-Anhalt“ in einem offenen Brief an die Umweltministerien Frau Prof. Claudia Dalbert zusammengefasst. Eine Antwort blieb aus. Ebenso verlief ein Treffen zwischen Vertretern des Netzwerkes und der Umweltministerin des Landes Sachsen-Anhalt am 05.03.2020 ohne Ergebnisse. Die Politik kann den Bürgern und Bürgerinnen des Landes Sachsen-Anhalt keine Antwort auf die drängenden Fragen geben, die mit der Errichtung strittiger Mülldeponien in Sachsen-Anhalt einhergehen. Sie überlässt die inhaltlich komplizierten Genehmigungsvorgänge, die notwendig sind, um eine Mülldeponie abzulehnen oder zu befürworten, den überlasteten und fachlich ungenügend geschulten Landkreisen.
Die umliegenden Ortschaften Radio, Gräfenhainichen und Oranienbaum, die ebenfalls von den Auswirkungen der Deponie betroffen sind, wollen sich ebenfalls aktiv gegen die Deponieerrichtung wehren.Der Verein „Natur auf der Kippe“ steht mit Vertretern der engagierten Bürger in regelmäßigem Kontakt.
Die BI und die Stadt Gräfenhainichen (Bürgermeister Enrico Schilling) haben Anzeige erstattet gegen illegale Bauarbeiten auf dem geplanten Deponiegelände. Neueste Fotos zeigen, dass die Grundlagen für die Deponiebasis bereits geschaffen wurden. Illegale Vorbereitung einer nicht-genehmigten Deponie Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Eine Genehmigung zu etwas anderem als Sand- und Tonabbau am Standort Jüdenberg gibt es bisher nicht. Die Firma Papenburg hat augenscheinlich aber trotzdem mit den Bauarbeiten für eine geplante Deponie begonnen.Das Foto (Quelle ist der Redaktion bekannt) zeigt, dass die Basis der geplanten Deponie bereits geschaffen werden soll. Und das, obwohl weder eine Genehmigung vorliegt, noch das Planfeststellungsverfahren überhaupt eröffnet wurde. Zudem werden billigste und ungeeignete Materialien verwendet. Schon vor gut zwei Wochen hat die Bürgerinitiative „Natur auf der Kippe“ e.V. die illegalen Bauarbeiten gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Gräfenhainichen, Enrico Schilling, beim Landkreis angezeigt. Eine schriftliche Antwort des Landkreises Wittenberg steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. In der Anzeige wies die Bürgerinitiative darauf hin, dass entgegen der Angaben des zukünftigen Deponiebetreibers unaufbereiteter Bauschutt, Sand und Ton aufgetragen und verdichtet wurden. Schon in der Vergangenheit hatten Bürger immer wieder das unrechtmäßige Entsorgen von Bauschutt auf dem Gelände der Tonhalde durch die Papenburg GmbH angezeigt, doch der Landkreis als zuständige Behörde konnte nach eigenen Angaben bisher „keine Fehlhandlungen nachweisen“. Nun taucht eben dieser Bauschutt bei der Herstellung der Deponietragschicht wieder auf und wird damit erneut illegal entsorgt. Schlimmer noch stellt diese Praxis die Zuverlässigkeit und Sachkunde des Antragstellers und die Sicherheit von Trinkwasser und Gesundheit von Natur und Mensch durch die so vorbereitete Deponie massiv infrage. In erster Linie ist es jedoch schlicht und einfach illegal. In ihrer Anzeige forderten sowohl „Natur auf der Kippe“ e.V. als auch die Stadt Gräfenhainichen den sofortigen Rückbau der widerrechtlich errichteten Anlagen und die Überprüfung der Zuverlässigkeit und des Vorgehens der Firma Papenburg durch die zuständige Kontrollbehörde durch unangekündigte Ortsbegehungen und Beweissicherungen vor Ort. Sollte die Firma Papenburg mit den derzeitigen Bauarbeiten durchkommen, so wäre dies ein staatlich tolerierter Rechtsbruch und ein verheerendes Signal an die Menschen im Landkreis. Es würde die immer wieder beschworene Neutralität des Landkreises und die Gültigkeit der Gesetzgebung infrage stellen. Wer könnte dann den weiteren Aussagen des Landkreises oder eines Unternehmens trauen, die durch gemeinsames Handeln den Eindruck erwecken, dass Verfahren und Regeln im Genehmigungsrecht nicht für alle gelten? Gegenwärtig bleibt unsererseits der Eindruck, dass dieses Unternehmen, das ohne einen ergebnisoffenen, vorgeschriebenen Dialog und ohne Rücksicht auf die Umwelt oder geltendes Recht eine Mülldeponie errichten will, dies offenbar unbehelligt von Gesetz und Überwachung tun kann. Eine andere Deutung lässt das Bild leider nicht zu:Die Deponiebasis wird jetzt geschaffen - trotz verbindlich zugesagter dort durchzuführender Renaturierungsmaßnahmen, trotz fehlender Genehmigung und trotz der klaren Aussage des Landkreises, dass die Vorraussetzungen zur Eröffnung des Planfeststellungsverfahren noch nicht vollständig vorliegen!
Die Firma Papenburg bestreitet alle Vorwürfe, Landkreis und lokale Medien scheinen sich ihrer Verpflichtung, gemeinschaftliche Interessen der Region über privatwirtschaftliche Gewinnoptimierung einer einzelnen Firma zu stellen, aktuell nicht bewusst zu sein. Antwort des Landkreises: Der unserer Meinung nach sehr einseitige MZ-Artikel ist hier zu finden: https://www.mz-web.de/graefenhainichen/umstrittene-deponieplaene-in-juedenberg-hat-der-bau-etwa-schon-begonnen--36572056
Die Heidewasser GmbH Oranienbaum will mit einem eigenen Gutachten gegen die Deponie vorgehen. Nach Aussage der Betreiber überlappen Deponiegelände und die Strömungen der Trinkwasserschutzzone, was zu einer negativen Beeinträchtigung des Trinkwassers durch die Deponie führen kann.
Der von Seiten der Stadt Gräfenhainichen, der Ferropolis GmbH und der Bürgerinitiative Jüdenberg geplante Aktionstag am 19.04.2020 auf Ferropolis konnte leider aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Das Konzept des Aktionstages sah vor, der Öffentlichkeit zum geplanten Deponieprojekt Informationen zur Verfügung zu stellen, mit Vertretern aus Forschung, Wirtschaft, Tourismus, Politik und Naturschutz über mögliche Alternativen zu diskutieren und den Bürgern und Bürgerinnen der Region mit einem von der BI Jüdenberg organisiertem Heimatmarkt eine Plattform zu bieten, auf der sie selbstgemachte, lokale und nachhaltige Produkte präsentieren und verkaufen können.
Der Aktionstag ist nach Rücksprache mit dem Bürgermeister und der Ferropolis GmbH nur verschoben. Sobald die Corona-Auflagen und - Beschränkungen gelockert oder aufgehoben werden, geben wir einen neuen Termin bekannt. Bis dahin werden wir kleinteilige Informationsprojekte anbieten. Näheres dazu bald auf unserer Homepage aufderkippe.org (bzw. Hier)
Am 17.03.2020 trafen sich Vertreter der BI mit Gräfenhainichen Bürgermeister Enrico Schilling. Bei dem Treffen wurde erneut bekräftigt, dass seitens der Stadt die geplante Deponie unerwünscht ist. Sowohl die Entwicklungsziele des Sees als auch der Standort Ferropolis stehen einem solchen Vorhaben grundlegend entgegen. Da bereits abzusehen war, dass es durch die Corona-bedingten Maßnahmen zu Einschränkungen im öffentlichen Leben kommen würde, einigte man sich darauf, den Landkreis zu bitten, Anstrengungen zum Vorantreiben des Verfahrens zur Errichtung der Deponie zu unterlassen.
Eine kontroverses, ergebnisoffenes und fundiertes Informieren der Öffentlichkeit zum geplanten Projekt kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht stattfinden. Dies darf nicht zum Vorteil für die planende, privatwirtschaftlich agierende Firma Papenburg gereichen. Eine Mitteilung aus der Kreisverwaltung zeigt, wie schwierig Bürgerbeteiligung durch die Corona-Beschränkungen zur Zeit zu gewährleisten ist:"Die Kreisverwaltung Wittenberg einschließlich ihrer Außenstellen ist seit dem 16.03.2020 für den Besucherverkehr geschlossen. Es wird dringend darum gebeten, von persönlichen Besuchen in den Fachdiensten abzusehen. Für unbedingt erforderliche Fälle sind die Fachdienste der Kreisverwaltung unter folgenden Telefonnummern erreichbar:
Am 26.02.2020 fand ein Treffen der Bürgerinitiative Jüdenberg mit Vertretern der Papenburg Entsorgung Ost GmbH statt. Das geplante Deponieprojekt wurde von den Planungsingenieuren der Firma Papenburg vorgestellt, anschließend hatte die BI die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine Auflistung der gestellten Fragen und der erhaltenen Antworten, einschliesslich der Einschätzung durch die BI, ist hier zu finden:
Der Rosenmontagsumzug am 23.02.2020 war der erste öffentliche Auftritt der Bürgerinitiative Jüdenberg. Es gab immens viel Unterstützung, um unserem Protest gegen die geplante Deponie der Deponieklasse 1 in Jüdenberg eine Stimme zu verleihen. Nähere Infos hier:
Treffen der Bürgerinitiative mit Vertretern der GP Papenburg zum Durchblättern.
Liste zu deponierender Stoffe
Forderung des Vereins
formuliert vom Geologen Dr sc. Dieter Feldhaus vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Es kann durch nichts ersetzt werden.
Die bei Jüdenberg geplante Deponie ist eine Gefahr für die Gesundheit der Bürger, da sie das Trinkwasser unmittelbar bedroht.
Denn das Wasserwerk Oranienbaum ist nur 2 km von der geplanten Deponie entfernt. Es versorgt rund 10.000 Bürger.
Wasserwerke werden mit Grundwasser bespeist. Dieses kommt aus einem festgelegten Umkreis des Werkes, dem so genannten Einzugsgebiet.
Um dieses Grundwasser – unser späteres Trinkwasser– zu schützen, wird eine Wasserschutzzone festgelegt. Alles, was eine Gefahr für die Sauberkeit des Wassers wäre, ist hier verboten.
Diese Schutzzone muss groß genug sein, dass auch Grundwasser, das erst nach Jahrzehnten das Wasserwerk erreicht, geschützt ist.
Eine Deponie ist eine große Gefahr für das Grundwasser, da giftige Stoffe ins Grundwasser sickern und so im Trinkwasser landen können. Die Errichtung von Deponien in Schutzzonen ist deshalb verboten.
Im Fall des Wasserwerks Oranienbaum wurde die gesetzlich vorgegebene Vorgehensweise für die Festlegung der Wasserschutzzone nicht eingehalten.
Das für die Deponie vorgesehene Gelände müsste durch die Wasserschutzzone geschützt sein, wurde aber durch einen Fehler ausgespart. Nur durch diesen Fehler konnte die Absicht aufkommen, dort eine Deponie zu errichten , wo Grundwasserschutz oberste Priorität hat.
Wir fordern, dass die Begrenzung des Wasserschutzgebietes berichtigt und der Antrag auf Errichtung der Deponie sofort zurückgewiesen wird.
Offener Brief von einem Bürger aus Jüdenberg an die Mitteldeutsche Zeitung:
Auf der Kippe!
Ein gar nicht so abwegiger Albtraum: „Es ist das Jahr 2053 und ich stehe auf einem 116 Meter hohen Berg, angefüllt mit Giftmüll! Die Landschaft um mich herum ist öde und verdreckt, der stechende, stinkende Geruch nimmt mir den Atem. Die Städte Oranienbaum und Gräfenhainichen mit den umliegenden Gemeinden wirken wie ausgestorben. Der See bei den verfallenen Baggern stinkt und eine schwarze Schicht bedeckt die Oberfläche. Die vielen fröhlichen Menschen, welche die Festivals und Open Air-Veranstaltungen in der einzigartigen Baggerstadt Ferropolis besuchen, sieht man schon lange nicht mehr — die Musik ist längst verklungen.
Selbst das benachbarte Dessau-Wörlitzer Gartenreich sieht von hier oben wie ein abgerodetes mit Staub bedecktes und karges Waldstück aus. Die Blüte der ehemaligen Weltkulturerbe-Stätte ist längst verwelkt. Ich bin einfach maßlos traurig und enttäuscht wie das passieren konnte.“
Ich liege schwitzend im Bett und wache auf. Gott sei Dank, war es nur ein böser Traum. Dieser Albtraum darf keine Wirklichkeit werden. Ich gehe mit positiven Gedanken, optimistisch in den Tag. Ich vertraue dem gesunden Menschenverstand, unserer Demokratie und den Versprechen, der von uns gewählten Politiker. Dieses Vertrauen bestärkt mich in meiner festen Meinung, dass das Vorhaben, in der Gemarkung Jüdenberg, nahe Ferropolis, eine Deponie der Deponieklasse 1 (Giftmülldeponie) zu errichten, nicht Realität wird.
Sollte es doch zum Worst Case kommen und der Antrag zur Errichtung der Mülldeponie wird genehmigt, dann ist es tatsächlich so wie im Buch „Machtbeben“ von Dirk Müller beschrieben. Dann leben wir in einer Scheindemokratie. Nicht die vom Volk gewählten Vertreter entscheiden, sondern die, die über das meiste Geld verfügen.
Liebe Leser, lassen Sie uns alles dafür tun, dass wir unsere Zukunft und die unserer Kinder und Kindeskinder in einer lebenswerten Umwelt gestalten können.
Ich freue mich und hoffe auf Ihre Unterstützung.
Bernd Gottschalk, Jüdenberg
Briefwechsel zwischen einer Bürgerin und dem Büro des für die Region zuständigen CDU-MdB Sepp Müller
Werter Herr Bundestagsabgeordneter Sepp Müller,
in der Angelegenheit , eine Mülldeponie in der Tongrube- Jüdenberg/Gräfenhainichen/Ferropolis- anzulegen, möchte ich an ihr Mandat appellieren, nur das Beste für ihre Wähler zu befürworten.
Die Absicht von der Fi. Papenburg ist , gelinde ausgedrückt, eine rücksichtslose Zumutung für unser gerade renaturiertes Braunkohlerevier.
Wie kann man auf die Idee kommen, neben unserem, mit vielen Mitteln entstandenen kulturellen Zentrum in Ferropolis, eine Mülldeponie anzulegen?
Wessen Interessen wiegen dabei schwerer? Die eines Einzelnen, der vielleicht mit dem Totschlagargument der Schaffung von ein paar Arbeitsstellen die Ämter beschwichtigt, oder Orte mit vielen Wählern, die von dem Ergebnis einer Deponie und den zu erwartenden Folgen, negativ betroffen sind. Einen positiven wirtschaftlichen Aspekt für unsere Gegend sehen wir nicht, außer für die Fi. Papenburg. Es gibt genügend effektive Gründe, die dagegen sprechen. Z.B : Glauben Sie, daß Veranstaltungen, wie Melt usw., mit über 20 000 Teilnehmern, dort campen wollen, wo eine Mülldeponie in nächster Nähe mit undefiniertem Müll und hunderten zusätzlichen LKW Anfahrten bestehen ?
Ihre bei der Mittelstandsversammlung geäusserte Ansicht erscheint mir zwar diplomatisch, aber ließ keine entschiedene Ablehnung erkennen.
Wenn Sie etwas für ihre Heimat und die Menschen, die Sie wählen, tun wollen, dann setzen Sie Ihre ganze Kraft ein,- sachliche, stabile Gegenargumente gegen diesen Plan zu schaffen, die die Verwirklichung verhindern.
Ich denke z.B. an ein Gegengutachten von einem u n a b h ä n g i g e n Gutachter.
Eigentlich sollte schon der normale Menschenverstand diesen Plan ablehnen.
Wir werden in einer Unterschriftensammlung die Ablehnung der Bevölkerung dokumentieren und werden hinter Ihnen stehen, wenn Sie sich für die Meinung der Bevölkerung einsetzen.
Mit den besten Wünschen
Annette Hoppe
Die Antwort des zuständigen CDU-MdB Sepp Müller
Sehr geehrte Frau Hoppe,
ich möchte Ihnen hiermit den Eingang Ihrer heutigen Mail zur Mülldeponie Jüdenberg bestätigen. Wie Herr Müller in der letzten Woche bei der MIT gesagt hat, liegt das Verfahren grundsätzlich beim Landkreis Wittenberg. Auf die Entscheidung der Behörde darf der Bundestagsabgeordnete keinen direkten Einfluss nehmen.
Gleichwohl ist bei uns sehr deutlich angekommen – Zuschriften kommen derzeit täglich auf allen Kanälen – dass ein Großteil der Bevölkerung das Projekt ablehnt. Vor diesem Hintergrund wird sich Herr Müller MdB persönlich mit Herrn Papenburg treffen. Das Gespräch findet Mitte März statt.
Mit freundlichen Grüßen
Norman Langer
FRAGEN UND ANTWORTEN
Eine oberirdische Mülldeponie der Klasse 1 soll direkt am Ortsrand von Jüdenberg / Gräfenhainichen entstehen.
Klasse 1 bedeutet, hier werden künftig Abfälle wie Erdaushub und Bauschutt mit „sehr geringem organischen Anteil“ und „sehr geringer Schadstofffreisetzung“ entsorgt. Das beinhaltet aber auch krebserregenden Asbest (mind. 10.000 Tonnen pro Jahr, in Bigpacks verpackt) und schließt für die kommenden Jahre selbst Bauschutt aus dem geplanten Rückbau von Atomkraftwerken nicht aus.
Über 24 Hektar, davon 15 Hektar Ablagerungsfläche – so groß wie 21 Fußballfelder mit Platz für mehr als 4,4 Mio. Tonnen Abfall.
Der imposante Müllberg vor unserer Haustür wird 25 Meter in den Himmel ragen und weitere 10 Meter in die Erde reichen. Jährlich sollen hier 150.000 Tonnen Abfall aufgeschüttet werden.
Keine 400 Meter von Jüdenberg entfernt, zwischen dem Gremminer See mit der Halbinsel Ferropolis und der Wasserschutzzone des Oranienbaumer Wasserwerks.
Durch die aufwendige Renaturierung des Tagebaus ist eine schützenswerte naturnahe Landschaft entstanden mit großem Erholungswert für Bewohner und Touristen. Hier, auf einem Teil der jetzigen Tongrube und dem angrenzenden Waldgebiet soll in den nächsten Jahrzehnten zum Teil giftiger Abfall gelagert werden.
Primär wird Abfall aus anderen Bundesländern auf die Deponie nach Jüdenberg geliefert.
Für Sachsen-Anhalt selbst besteht kein Bedarf an neuen Deponien der Klasse 1.
Allerdings ist es laut EU-Recht ist nach einmal erteilter Betriebserlaubnis nicht mehr zu verhindern, dass gemäß den verbindlichen Abfallschlüssel-Nummern gefährliche Abfälle wie Filterstaub/Asche und Rückstände von Katalysatoren auch aus anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union importiert werden.
Weil die GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH finanziell vom Bau der Deponie profitiert.
Andere Argumente gibt es nicht. Zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen für Gräfenhainichen sind zu vernachlässigen. Es ist zudem nachgewiesen, dass kein Bedarf an zusätzlicher Deponiekapazität besteht. Der technische und energetische Aufwand, um die Deponie zu betreiben, ist hingegen enorm und nicht gerechtfertigt. Alle im Stadtrat vertretenen Parteien und auch Vertreter der Landesregion lehnen Müllimporte nach Sachsen-Anhalt ab.
Der Bau soll noch 2020 beginnen und die Deponie für 30 Jahre in Betrieb genommen werden (einschl. Stilllegungsphase).
Die entsprechenden Planungsunterlagen der GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH wurden bereits am 26.09.2018 eingereicht.
Wir alle!
Weil…
- durch giftiges Sickerwasser kontaminiertes Grundwasser direkt zum Wasserwerk Oranienburg fließt.
- empfindliche Ökosysteme in unserer Umgebung, wie der Gremminer See, die Dübener Heide oder die Oranienburger Heide massiv geschädigt werden.
- sowohl Anwohner als auch die Besucher von Ferropolis, der Stadt aus Eisen, einer dauerhaften Lärm- und Geruchsbelästigung ausgesetzt sind.
- Wenn die Festivals wegen der Deponie wegfallen, entgehen den Gemeindekassen 1,4 Millionen Euro- PRO Verantstaltung!
- die Staubbelastung rund um Gräfenhainichen drastisch zunehmen wird und selbst krebserregender Asbeststaub aufgrund beschädigter Bigpacks nicht auszuschließen ist.
- täglich bis zu xx LKWs und Sattelzüge über unsere Straßen donnern.
- Häuser und Grundstücke in der Umgebung an Wert verlieren.
- der Imageschaden für unsere Tourismus-Region unvermeidlich ist.